Geschichte

 

Christzilla – Gottes Klon spielt in ferner Zukunft: Das Kardinalskollegium des Vatikans hat eine hochprozentige Frauenquote, ferner haben Gewinnsucht wie Gottlosigkeit in der Gesellschaft ihren Gipfelpunkt erreicht. So kann es nicht weitergehen, daher fasst der clevere Kammerdiener der Päpstin den Plan, die in der Bibel beschworene Wiederkehr des Heilandes zu beschleunigen: Aus dem „Turiner Grabtuch“ soll Jesus Christus geklont werden, auf dass dieser wieder mal so richtig aufräume auf Erden. Allerdings geht das genetische Experiment schief, und der, der da kommt, kommt so ganz anders als erwartet…

Wie immer in einem Ensemble-Estragon-Musical geht es um Macht und Liebe, um Ideale und Wahn, um Gesellschaft und Transzendenz. Ausgehend von einer fixen Idee am Tag der Uraufführung von GRIESS begannen die Autoren und das Ensemble Estragon über etliche Monde weiterzuspinnen, zu spekulieren, zu recherchieren, zu experimentieren, irgendwann aufzuschreiben und schließlich zu singen, zu spielen und zu tanzen – nun auch endlich vor Publikum.

Der zweiaktige Christzilla unterscheidet sich nicht nur in Umfang und Komplexität von den sieben vorangegangenen Musicals aus der Feder von Jens Seipolt und Lars J. Lange: Das Medium Film spielt diesmal eine herausragende Rolle. Mehrere Szenen sind vorproduziert und dann während der Aufführung auf einer Leinwand über der Bühne zu sehen. Das ermöglicht, die Science-Fiction- und Thriller-Elemente des Musicals noch eindrücklicher darzustellen. Musikalisch ist diesmal besonders die Technik des „Underscorings“ erwähnenswert. Einige instrumentale wie vokale der insgesamt 28 Musiknummern erklingen parallel zum gesprochenen Text auf der Bühne. Christzilla wirkt somit zuweilen wie ein live gespielter Film.